Aufklärung für Gleichberechtigung

19.03.2025 Bildung

In unseren Projekten setzen wir uns durch Sensibilisierung und stärkende Massnahmen dafür ein, schädliche Traditionen abzulösen und daraus resultierende Ungleichheiten zu vermindern.

Machismo prägt Generationen

In vielen Ländern dominiert der sogenannte «Machismo» bis heute die Gesellschaft. Machismo steht für eine übersteigerte Form von Männlichkeit, die sich durch Dominanz, Aggressivität und die Betonung traditioneller Geschlechterrollen auszeichnet. Von Männern werden Stärke und Autorität erwartet, und dabei emotional unnahbar zu bleiben. Die Folgen für Frauen und Mädchen sind häufig Diskriminierung und Gewalt. Das ist auch in verschiedenen Regionen unserer Projekte spürbar: Machismo fördert die Unterdrückung von Frauen, beschränkt ihre Rechte und Möglichkeiten, und kann zu einem Umfeld führen, in dem häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung und andere Formen von Missbrauch toleriert oder gar gerechtfertigt werden. In Kombination mit mangelnder Aufklärung führt dies auch zu der hohen Anzahl an Teenagerschwangerschaften im Land.

Auch für Männer hat Machismo negative Folgen. Der hohe Druck, diesen Anforderungen gerecht zu werden, führt häufig zu sozialem und emotionalem Stress. Die Unterdrückung eigener Emotionen und Probleme resultiert dann in Depressionen oder Aggression. Langfristig trägt Machismo zur Aufrechterhaltung toxischer Männlichkeitsbilder bei, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Entwicklungen hemmen und die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen weiter verstärken.

So hilft SOS-Kinderdorf:

In unseren Programmen bieten wir Männern Workshops, in denen sie sich mit ihrer Rolle als Mann, Vater und Ehemann auseinandersetzen und lernen, Gefühle zu zeigen und ihre Verantwortung jenseits des Machismos wahrzunehmen. Zugleich lernen Frauen in von SOS-Kinderdorf organisierten Workshops, selbstbewusst für ihre Rechte einzustehen, und im gemeinsamen Austausch vergangene Gewalterfahrungen zu verarbeiten. Ihre Spende ermöglicht diese Massnahmen auch in Zukunft.

Dieses Projekt hilft, folgendes UN-Nachhaltigkeitsziel zu erreichen:

Nepal: Kastensystem wirkt immer noch nach

Ein Blick nach Nepal beweist, wie weit Theorie und Realität auch nach Jahrzehnten noch auseinander gehen können. Obwohl 1963, also vor mehr als 60 Jahren, abgeschafft, hat das Kastensystem noch heute spürbare Auswirkungen auf die Gesellschaft. Für die Dalits (ehemals «Unberührbare») und ethnische Minderheiten bedeutet dies oft:

  • Soziale Diskriminierung
  • Wirtschaftliche Ungleichheit
  • Politische Ausgrenzung
  • Fehlender Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung

Tief verwurzelte, soziale Ungleichheiten behindern so den Fortschritt hin zu einer Gesellschaft mit fairen Chancen für alle. Das reicht hinein bis in die zwischenmenschlichen Beziehungen: Kastengrenzen beeinflussen oftmals die Wahl des Ehepartners, was die soziale Trennung über Generationen hinweg zementiert.

So hilft SOS-Kinderdorf Schweiz:

Wir engagieren uns in Gemeinden in Vyas, in der mehrheitlich Dalits leben, um Familien zu stärken.

  • Kinder lernen ihre Rechte und Pflichten in Kinderclubs kennen
  • Eltern erhalten Zugang zu geeigneten Technologien und Fortbildungen, um für sich und ihre Familie eine stabile Existenz aufzubauen
  • Ausstattung von Schulen mit Unterrichtsmaterial, Sensibilisierung & Schulung von Lehrpersonen und Eltern
  • Workshops, Podiumsdiskussionen und Theateraufführungen auf lokaler Ebene, um die Gemeinde umfassend für Gleichberechtigung und Menschenrechte zu sensibilisieren

Äthiopien: FGM schädigt ein Leben lang

Seit 2004 ist die weibliche Genitalverstümmelung (kurz FGM) in Äthiopien gesetzlich strafbar, lokal vielerorts aber immer noch traditionell verankert. FGM ist heute weniger verbreitet als in früheren Generationen. Von heranwachsenden Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren sind heute 50 Prozent betroffen, im Vergleich zu fast 90 Prozent in den 1970er- bis 1990er-Jahren. Je nach Region unterscheiden sich diese Zahlen jedoch deutlich, und der Bürgerkrieg im Tigray sowie lokale Konflikte haben Fortschritte zum Teil empfindlich gestört.

FGM hat für betroffene Mädchen und Frauen gravierende Folgen – und das für den Rest ihres Lebens. Da der Eingriff in der Regel ohne Betäubung und mit nicht sterilisierten Schneidewerkzeugen durchgeführt wird, ist die Gefahr einer Infektion gross. Ausserdem müssen die Mädchen während der Prozedur unmenschliche Schmerzen ertragen, und die Wunden bluten stark. Depressionen, Tetanus und Geburtskomplikationen gehören zu den häufigsten Folgen. Umso wichtiger ist es, Aufklärung zu betreiben und diese Praxis endgültig zu stoppen.
So hilft SOS-Kinderdorf Schweiz:

  • Sensibilisierung der Gemeinschaft für die Auswirkungen von FGM
  • Befähigung von heranwachsenden Mädchen, ihre Entscheidungen auszudrücken und durchzusetzen
  • Einrichtung von Kinderschutz- und FGM-Schutzkomitees in den SOS-Programmgebieten
  • Schulungen zur Prävention von FGM-Praktiken für traditionelle Geburtshelferinnen, Mutter-zu-Mutter-Selbsthilfegruppen
  • Organisation von Plattformen und Diskussionsforen zur Prävention und Kontrolle von FGM

Mit Ihrer Spende helfen Sie direkt, Ungleichheiten in unseren Projekten zu verringern. Sie verbessern so das Leben insbesondere von Mädchen und jungen Frauen, die durch diese Veränderungen eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

Hygienebinden für Frauen

Tragen Sie mit Hygienebinden dazu bei, dass Mädchen in der Schule bleiben.
30
.–

Gewaltfreie Erziehung

Tragen Sie dazu bei, dass Eltern ihre Kinder positiv und gewaltfrei erziehen.
50
.–

Alphabetisierungskurs

Eröffnen Sie einer Frau durch Bildung den Zugang zu ganz neuen Perspektiven.
150
.–

Themenpatenschaft Starke Mädchen, starke Frauen

Ihre Herzens-Patenschaft
ab
30
.–

Inhaltsverantwortlich:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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