Menstruationshygiene unterstützen

11.03.2025 Gesundheit

Wir haben mit dem Programmteam in Nepal darüber gesprochen, wie Jugendliche und Frauen vor Ort beim Thema Menstruationshygiene unterstützt werden.

 

Welche Massnahmen werden derzeit im Hinblick auf Menstruationshygiene durchgeführt?

Unsere Initiative zielt darauf ab, Menstruationsgesundheit und -hygiene umfassend zu behandeln, indem wir unseren Programmteilnehmerinnen eine Reihe von Unterstützungsleistungen anbieten. Wir konzentrieren uns darauf, Kinder und Jugendliche über Menstruationshygiene aufzuklären, den Zugang zu den notwendigen Produkten sicherzustellen und sowohl praktische als auch emotionale Unterstützung zu leisten. Konkret setzen wir dies durch diese Massnahmen um.

  • Aufklärungsprogramme: Wir führen Programme über Menstruationshygiene und die richtige Entsorgung von Menstruationsabfällen durch.
  • Zugang zu Hygieneartikeln: Wir stellen Damenbinden zur Verfügung und bieten Gruppen- und Einzelschulungen zur Verwendung und Entsorgung dieser Produkte an.
  • Praktische Anleitung: Wir bieten Beratung zur Menstruationspflege, einschliesslich Vorbereitungssitzungen für die erste Menstruation.
  • Emotionale Unterstützung: Wir bieten emotionale Unterstützung in Form von Sitzungen mit einer weiblichen Beraterin und einer Krankenschwester, je nach Bedarf.

Wo werden diese Massnahmen durchgeführt?

  • An den Hermann-Gmeiner-Schulen stehen kostenlose Bindenautomaten zur Verfügung, die bei Bedarf Binden liefern.
  • Regelmässige Aufklärungsprogramme zum Thema Menstruation werden für Schüler:innen an Schulen, für Kinder in Dörfern und für Menschen in den Gemeinden organisiert.
  • In den Dörfern werden die Kinder von Dorfkrankenschwestern zum Thema Menstruation angeleitet und beraten.
  • Darüber hinaus bieten die Betreuerinnen und Betreuer grundlegende emotionale Unterstützung während der Menstruation, indem sie die Bedürfnisse der Einzelnen verstehen und ihnen zuhören.

Dieses Projekt hilft, folgendes UN-Nachhaltigkeitsziel zu erreichen:

Gibt es bereits positive Ergebnisse, die auf diese Massnahmen zurückgeführt werden können?

Ja, die gibt es. Die Mädchen sind jetzt besser auf die Menstruation vorbereitet, da sie sowohl in den Dörfern als auch in den Schulen Zugang zu Hygienebinden haben. Dank der Verfügbarkeit von Binden in der Schule und hygienischen Toiletten mit Wasser, Seife und Einwegbehältern versäumen die Mädchen während ihrer Periode nicht mehr den Unterricht.
Unsere Aufklärungsprogramme haben das Verständnis der Programm-teilnehmerinnen für die Menstruation verbessert, so dass sie sich wohler fühlen, wenn sie mit Freunden und Betreuern darüber sprechen. In der nepalesischen Gesellschaft ist die Menstruation zwar immer noch ein Tabuthema, aber für unsere Programmteilnehmerinnen ist das nicht mehr der Fall. Durch verschiedene Sitzungen über Menstruation und Menstruationshygiene sprechen sie nun offen über diese Themen und klären Gleichaltrige und Betreuer auf.

Es gibt in Nepal auch die Überzeugung, dass menstruierende Frauen unrein sind und von Aktivitäten wie Kochen oder dem Betreten von Tempeln ausgeschlossen werden sollten. Diese Überzeugungen schränken seit jeher ihr Recht auf Mobilität ein. Dank der Aufklärungsprogramme rücken unsere Programmteilnehmerinnen jedoch von solchen Praktiken ab. Die Mädchen brechen nun diese Tabus und leben auch während der Menstruation ihren gewöhnlichen Alltag.

Was sind die aktuellen Herausforderungen, die mit diesem Thema verbunden sind, und gibt es bereits weitere Pläne für die Zukunft?

Die ordnungsgemässe Entsorgung von Damenbinden ist nach wie vor eine Herausforderung, da nicht immer wirksame Entsorgungssysteme vorhanden sind. Bei der längeren Verwendung von Binden in der heissen und feuchten Terai-Region kann dies beispielsweise zu allergischen Reaktionen, Hautreizungen, Ausschlägen und Infektionen führen. Die Hitze und die Feuchtigkeit können zu Unwohlsein führen und einige Mädchen davon abhalten, Binden zu benutzen.

In Zukunft möchten wir die Aufklärungsprogramme auf Jungen und Betreuer ausweiten. Dies wird zu offeneren Gesprächen über die Menstruation führen und dazu beitragen, das Thema zu normalisieren und die Stigmatisierung zu verringern. Um die ordnungsgemässe Entsorgung von Binden zu verbessern, planen wir die Installation von Automaten für diesen Zweck. Darüber hinaus möchten wir Workshops über wiederverwendbare Produkte wie Stoffbinden und Menstruationstassen anbieten. Diese Optionen sind kostengünstiger, umweltfreundlicher und in feuchten Umgebungen bequemer. Sie können auch dazu beitragen, Entsorgungsprobleme zu lösen und die Gesamtkostenbelastung zu verringern. Langfristig streben wir Partnerschaften mit Gesundheitsorganisationen an, um regelmässige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, die Menstruationsgesundheit zu überwachen und Probleme mit der reproduktiven Gesundheit frühzeitig zu erkennen und anzugehen.

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Inhaltsverantwortlich:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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