Nepal: Inklusion fördern

04.02.2025 Betreuung & Schutz, Gesundheit

Während in Nepal gesetzliche Regelungen existieren, um Menschen, die mit Behinderungen leben, zu unterstützen, fehlt es vielerorts an der Kenntnis und an der Durchsetzung dieser Rechte.

In ländlichen, abgelegenen Regionen häufen und verstärken sich diese Herausforderungen noch. Einer der Betroffenen ist der 35-jährige Durga, der mit seiner Familie in der Nähe von Gandaki lebt und dank der Unterstützung von SOS-Kinderdorf nun ein selbstbestimmtes Leben führt. Laut Erhebungen im Rahmen der nepalischen Volkszählung 2022 leben mehr als 670 000 der Bevölkerung mit einer oder mehreren Behinderungen. Betroffene haben es in Nepal immer noch schwer. Bestehende Gesetze werden zu häufig nicht umgesetzt oder sind in abgelegenen Regionen einfach unbekannt. Auch hartnäckige Vorurteile aus dem Hinduismus
und dem traditionellen Kastensystem wirken sich negativ aus, fördern Diskriminierungen im Alltag und schaffen zusätzliche Hindernisse. Einer der Betroffenen ist der 35-jährige Durga, der seit seinem achten Lebensjahr mit einer Behinderung lebt. Damals litt er an einer Krankheit, die nicht rechtzeitig
erkannt und behandelt wurde. Sie machte seine Beine völlig gebrechlich. Aufgrund dieser Einschränkung brachte Durga es sich selbst bei, mit seinen Händen zu laufen. Seine Mutter hatte die Familie bereits verlassen, als er zwei war, von da an wurde er von seinem Vater aufgezogen.

Dieses Projekt hilft, folgendes UN-Nachhaltigkeitsziel zu erreichen:

Vor sechs Jahren heiratete Durga und gründete seine eigene Familie. Mit seiner Frau und seinem fünfjährigen Sohn lebt er heute in der Nähe von Gandaki. Anfangs hatte die Familie mit einigen Problemen zu kämpfen, was auch Mitarbeitenden des dortigen SOS-Kinderdorfs auffiel, die der Familie daraufhin Hilfe anboten. Im Rahmen der Familienstärkung erhielten Durga, Rajani und Pradip Unterstützung bei der Bildung des Kindes und der Sicherung des Lebensunterhalts Während Durgas Sohn von da an die Schule besuchen konnte, baute er selbst dank der finanziellen Hilfe einen neuen Ziegenstall und renovierte den bestehenden Stall für Büffel. Insgesamt hat er nun sechzehn Ziegen, drei Büffel und zwölf Hühner. Den Hof bewirtschaften Durga und seine Frau gemeinsam.

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Ein MAnn arbeitet im Garten.

 

«Ich verkaufe Ghee, das ich aus Büffelmilch herstelle, und
Babyziegen für die Zucht. Ausserdem haben wir ein kleines
Stück Land, auf dem wir Gemüse anbauen. So leben wir unser
Leben», berichtet der stolze Familienvater. Zwischendurch
nahm er auch an einer von SOS-Kinderdorf organisierten
Schulung zum Thema Kleinstunternehmen teil. «Ich
bin glücklich über das, was ich bisher machen und erreichen
konnte. In Zukunft würde ich gerne einen Lebensmittelladen
auf dem nahe gelegenen Markt eröffnen. So müsste ich
auch nicht mehr so weite Strecken zurücklegen. Ich bin
SOS-Kinderdorf sehr dankbar, mir Hoffnung geschenkt zu
haben. Mein Wunsch ist nun, meinem Sohn die Ausbildung
zu ermöglichen, die er sich wünscht.»

Inhaltsverantwortlich:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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