Omas magische Märchen

16.04.2025 Betreuung & Schutz

Armut, Krankheit und Arbeitsmigration gehören zu den Hauptursachen die Kinder und ihre Eltern in Lesotho auseinanderreissen. So auch im Fall der neunjährigen Ontibile, um die sich seit dem Tod ihres Vaters und der schweren psychischen Erkrankung ihrer Mutter die 72-jährige Matokelo, ihre Grossmutter, kümmert. SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt die Familie seit 2020.

In Mabitseng, einem Dorf westlich von Quthing in Lesotho, lebt die 72-jährige Matokelo mit ihren drei Enkelkindern, ihrer Schwiegertochter und ihrer leiblichen Tochter. Seit dem Tod ihres Sohnes und der psychischen Erkrankung ihrer Schwiegertochter kümmert sie sich um ihre Enkelinnen und Enkel. Matokelo hat schon viele schwierige Zeiten durchlebt, ihr Körper ist müde und das Geld oft knapp. Aber es gibt etwas, das ihr Freude und Hoffnung gibt: ihre jüngste Enkelin Ontibile. Ontibile geht in die Schule, und ihre Bildung wird durch SOS Kinderdorf finanziert: eine grosse Erleichterung für die Grossmutter. Jeden Morgen hilft Matokelo Ontibile, sich für die Schule fertigzumachen. Wenn ihre Enkelin mit einem Lächeln zur Schule geht, winkt Matokelo ihr zum Abschied von der Tür aus, und ihr Herz schwillt vor Stolz. «Ontibile geht zur Schule», sagt sie oft staunend zu sich selbst. «Ich bin so dankbar, dass sie diese Chance hat.»

Eine Grossmutter und ihre Enkel schälen Mais.

 

 

«Ontibile ist voller Energie und Neugierde. Sie ist nicht nur klug, sondern sie hat auch eine Art, zu teilen und sich um andere zu kümmern, die alle Herzen erwärmt. Wann immer sie etwas Neues lernt, bringt sie es ihren Geschwistern sofort bei. Ihre liebevolle Art macht das Haus hell und lebendig, und ich bin einfach unendlich stolz auf sie», berichtet uns Matokelo. Die 72-Jährige schätzt den engen Zusammenhalt innerhalb ihrer Familie. Sie sind eine Einheit und finden immer einen Weg, sich gegenseitig in schwierigen Zeiten zu unterstützen.

 

Sie hofft, dass Ontibile gesund bleibt, und wünscht ihr eine Zukunft voller Möglichkeiten. Es erstaunt Matokelo, wie anders die Dinge jetzt sind; Ontibile lernt in der Schule mehr über Computer und Technologie; etwas, das sie selbst in ihrer Schulzeit nie erlebt hat. Die Welt hat sich so sehr verändert, und zu sehen, wie Ontibile sich diese Veränderungen zu eigen macht, erfüllt ihre Grossmutter mit Hoffnung.

 

Ontibile liebt es, Zeit mit ihrer Grossmutter zu verbringen. Besonders mag sie die Art und Weise, wie sanft und freundlich Matokelo mit ihr spricht. «Grossmutters Märchen machen die Schlafenszeit magisch, und sie hilft mir immer bei meinen Schulaufgaben», erzählt Ontibile lächelnd. Die Mahlzeiten sind auch etwas Besonderes; Ontibile geniesst es, mit ihr am Tisch zu sitzen, einfache, aber gemütliche Speisen wie Brot zu teilen und über den Tag zu reden. In ihrer Freizeit spielt sie am liebsten mit ihren Geschwistern und Freunden. Sie haben so viel Spass beim Schaukeln, Versteckenspielen und Seilhüpfen.

In der Schule freut sich Ontibile darauf, ihre Freundin Imameleng und die Lehrer zu sehen. Das Frühstück dort ist ein Genuss, besonders wenn es Bananen gibt, ihr Lieblingsobst. Ontibile träumt davon, Ärztin oder Krankenschwester zu werden, wenn sie erwachsen ist; das ist ihr grösster Wunsch. Und wenn sie zu Hause bei ihrer Grossmutter ist, hilft sie ihr bei kleinen Aufgaben und geniesst einfach die gemeinsame Zeit. In diesen Momenten fühlt sich Ontibiles Herz voll und glücklich.

Eine Grossmutter läuft mit ihrer Enkelin durch den Garten.

Inhaltsverantwortlich:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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