2024: Unser Jahresrückblick

Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch 2024: unsere Projekte, unsere Herausforderungen und nicht zuletzt unsere Wirkung.

JANUAR

2024 ist für uns ein ganz besonderes Jahr. Wie feiern 60 Jahre SOS-Kinderdorf Schweiz. Sechs Jahrzehnte, in denen wir uns gemeinsam mit Unterstützerinnen und Unterstützern für Kinder und Familien eingesetzt haben. Ein besonderes Highlight: Die Geburtstagsgrüsse aus Nepal, die unserem Team zum Jahresstart ein Lächeln auf die Lippen zauberten.

 

Neben dem Jubiläum gab es zum Jahresbeginn zwei spannende Veränderungen. Alex de Geus wechselte aus dem Stiftungsrat und löste Alain Kappeler nach sieben Jahren in der Rolle des Geschäftsführers ab. Ausserdem durften wir Carmen Lopes Sway, bekannt als Tante Carmen, und ihren Ehemann Fabian Bhend offiziell in unserem Botschafter-Kreis begrüssen.

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Spendenfranken sind seit unserer Gründung in SOS-Kinderdörfer, Familienstärkungsprogramme und Nothilfe geflossen.

FEBRUAR

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Zwei Jahre leidet die Ukraine zu diesem Zeitpunkt bereits an den Folgen des Angriffskrieges. Seit Kriegsbeginn unterstützt SOS-Kinderdorf notleidende Familien vor Ort, in den Nachbarländern und auch in der Schweiz. Von den Pflegefamilien, die in Zusammenarbeit mit tipiti in die Schweiz evakuiert werden, gibt es erfreuliche Nachrichten zu verkünden. Sie haben mittlerweile ein eigenes Zuhause gefunden und konnten aus den Übergangslösungen in Rehetobel und, im weiteren Verlauf des Jahres, auch aus Gilly ausziehen. Zudem beteiligen sich 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in einem lokalen Verein – ein eindeutiges Zeichen für gelungene Integration.

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in die Schweiz evakuierte Pflegefamilien haben nun ein eigenes Zuhause gefunden.

MÄRZ

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Mit dem Rückblick auf das Wirken von SOS-Kinderdorf geht auch ein Blick in die Zukunft einher. Dank unseren Spenderinnen und Spendern ist es uns möglich, elternlosen Kindern in SOS-Kinderdörfern ein neues Zuhause und ein liebevolles, familiäres Umfeld zu schenken. Zugleich nimmt unsere Familienstärkung eine immer grössere Rolle in unserer Programmarbeit ein. Durch Massnahmen, die Eltern für eine liebevolle Erziehung sensibilisieren, Gemeinden die Bedeutung von Kinderrechten näherbringen und einkommensfördernde Massnahmen bieten, schaffen wir eine starke Grundlage für eine selbstbestimmte Zukunft der unterstützten Familien. Unsere Arbeit und Ihre Spenden wirken sogar mehrfach: In der Familienstärkung schaffen wir pro eingesetztem Spendenfranken 20 Franken Mehrwert für die jeweilige Gemeinde.

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Familien haben 2024 an einem unserer Programme zur Familienstärkung teilgenommen.

APRIL

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In Äthiopien und in zu vielen anderen Ländern weltweit hält sich die schädliche Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung leider immer noch hartnäckig. Der Eingriff hat für die Mädchen sowohl körperliche als auch seelische Folgen – und zwar ein Leben lang. Deshalb setzen wir uns durch Präventions- und Aufklärungsarbeit mit lokalen Behörden, Eltern und Lehrpersonal ein, dieser Praxis ein Ende zu bereiten. Mut für die Zukunft macht uns in dieser Hinsicht Selam, eine Jugendliche, die in ihrer Gemeinde selbst zu einem Vorbild für andere Mädchen geworden ist und ihr Umfeld für die Risken von FGM und das Recht auf Bildung sensibilisiert.

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Jugendliche und Erwachsene sind 2024 für die Risiken von FGM sensibilisiert worden.

MAI

Ein Mitarbeitender aus Äthiopien besucht das Büro in Bern.

Im Mai durften wir Teklu Argaye in unserem Büro in Bern begrüssen. Für den «Verantwortlichen Gemeindeentwicklung» aus Bushulo, Äthiopien, war es nicht nur der erste Besuch in der Schweiz, er präsentierte auch stolz, was das Team vor Ort unter anderem bereits geleistet hat:

  • Die lokalen Spar- und Leihgruppen konnten die Anzahl ihrer Mitglieder von 175 auf 1'154 steigern.
  • 125 Familien stehen nun finanziell auf eigenen Beinen.
  • 1'448 Kinder gehen zur Schule
  • 15 Klassenzimmer wurden renoviert.

Ein eindrückliches Ergebnis, auf das unser Team in Bushulo stolz sein kann. Merci, Teklu!


Anfang des Monats lancierten wir erneut eine Auktionsserie im Rahmen der Initiative RicardoForGood. Einige unserer Botschafter:innen und weitere bekannte Persönlichkeiten boten dafür einmalige Erlebnisse und exklusive Fanartikel zum Ersteigern an. Der Erlös dieser Auktionen floss vollständig in unsere SOS-Kinderdörfer und Programme zur Familienstärkung.

5179

Franken sind im Rahmen von RicardoForGood gesammelt worden.

JUNI

Mit unserem Jubiläumswettbewerb ermöglichten wir auch Kindern aus der Schweiz, sich an unserem 60. Geburtstag zu beteiligen und uns zu diesem Anlass Bilder zu malen. Im Laufe der Wochen erreichte uns eine bunte Flut, wie unsere «Jubiläumswand» eindrucksvoll beweist. Ein riesiges Dankeschön an all die kleinen und zugleich ganz grossen Künstler:innen. Nahezu pünktlich zum Abschluss des Wettbewerbs feierten wir in Bern auf dem Waisenhausplatz zum zweiten Mal den Familientag, der trotz durchwachsenem Wetter von toller Stimmung geprägt war und Kinder wie Erwachsene begeisterte.


Während wir uns in Bern auf den Familientag vorbereiteten, besuchte Alex de Geus einige unserer Projekte in Äthiopien. Vor Ort konnte er sich von der Bedeutung und Wirkung unserer Arbeit überzeugen. Nach wertvollen Treffen mit Programmteilnehmenden und Mitarbeitenden brachte er viele neue Eindrücke mit zurück in die Schweiz.

Rund 400

Zeichnungen sind für unsere Jubiläumsaktion an unserer Jubiläumswand gelandet.

JULI

Ein Jahr nach dem Militärputsch in Niger blicken wir mit unserer Programmverantwortlichen Maria Luisa Macieira Légeret auf die aktuelle Lage im Land. Dort trieben die Inflation und steigende Preise für Produkte des täglichen Bedarfs viele Familien noch tiefer in die Armut. Unsere Teams vor Ort setzen die laufenden Projekte wie geplant fort und passen die Projekte an die Bedürfnisse der Teilnehmenden an. Um Familien in akuter Not zu unterstützen und ihnen über die schwierigsten Phasen hinwegzuhelfen, wurden Lebensmittel und weitere Produkte des täglichen Bedarfs verteilt. Auch im SOS-Kinderdorf in Dosso wurden Vorräte angelegt, um Preisspitzen oder Versorgungsengpässe zu vermeiden. Welchen Unterschied unsere Arbeit vor Ort macht, sehen Sie im Video.

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Kinder und Familien haben wir 2024 in Niger direkt unterstützt.

AUGUST

Eine Familie bei sich zu Hause, die Kinder halten Papierflieger.

Das Ergebnis einer von uns in Auftrag gegebenen Umfrage zeigt, dass sich die Schweizer Bevölkerung in einigen Bereichen, insbesondere im digitalen Raum, um die Einhaltung der Rechte von Kindern und Jugendlichen sorgt.
Ein Thema, für das wir uns auch in unserem Schweizer Projekt CAREer einsetzen, das sich an Careleaver:innen und junge Erwachsene mit Unterstützungsbedarf richtet. 2024 endet die Pilotphase. Sujata Wölfli, Verantwortliche des Schweizer Projekts, berichtet: «Wir haben im Rahmen unserer Begleitung gesehen, wie wichtig es für junge Erwachsene ist, ihre Rechte zu kennen und zu wissen, was ihnen zusteht. Aber auch, sie darüber zu informieren, welche Pflichten sie mit Erreichung der Volljährigkeit erwartet. Wir freuen uns, ab 2025 mit unserem Angebot offiziell in den Markt eintreten zu dürfen, da wir damit einen spürbaren Mehrwert in der Schweiz erreichen können. Wir werden uns also weiterhin dafür einsetzen, dass jungen Erwachsenen mit Unterstützungsbedarf der Übergang in eine selbstbestimmte Zukunft gelingt.»

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junge Erwachsene haben wir während der Pilotphase begleitet.

SEPTEMBER

Im September prägte Nepal unseren Arbeitsalltag. Zum einen ermöglichten wir in Zusammenarbeit mit der Laidlaw Foundation drei Studierenden, einen Monat in Nepal zu verbringen und unsere Mitarbeitenden vor Ort zu begleiten. Neben einer besonderen Erfahrung brachten sie von dieser Reise auch Fotos, Videos und Interviews von Kindern, Familien und Mitarbeitenden aus den SOS-Kinderdörfern und der Familienstärkung mit.

 

Zu unseren Spenderanlässen in Basel und Lugano durften wir Punyaswort Shrestha begrüssen, die im SOS-Kinderdorf in Itahari, Nepal aufgewachsen ist. Sie berichtete von ihrem Aufwachsen und welchen Unterschied die Unterstützung von SOS-Kinderdorf und dem Rückhalt einer liebenden Familie für sie gemacht hat.


Und: Ende September ging auch unsere neue Website live, die Sie gerade nutzen. Mit der benutzerfreundlichen, modernen Überarbeitung hoffen wir, unser Anliegen noch klarer zu kommunizieren und mehr Menschen zu bewegen, Kinder und ihre Familien zu stärken.

Mehr als 1000

Fotos und Videos erhielten wir aus unserer Projektarbeit in Nepal.

OKTOBER

 

Als eine der letzten NGOs können wir unsere Arbeit in Nicaragua fortsetzen. Und die ist so dringlich wie eh und je. Das veranschaulicht Anas Geschichte auf emotionale Weise, die bereits als Teenagerin schwanger wurde, sich nicht traute, ins Krankenhaus zu gehen, und vom Vater des Kindes von ihrer Familie und ihrem Freundeskreis isoliert wurde. Dank der Unterstützung von SOS-Kinderdorf fand sie die Kraft, sich aus diesem schädlichen Umfeld zu befreien, Selbstvertrauen zu entwickeln und zu ihrer Familie zurückzukehren. «Familie ist alles» - mit dieser Aussage bringt Ana auf den Punkt, warum Bindungen so entscheidend sind für die mentale Gesundheit und das stabile Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen.

 

Hören Sie im Video selbst, was Ana erlebt hat und wie SOS-Kinderdorf die junge Mutter unterstützt hat.

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Kinder und Erwachsene haben wir 2024 in Nicaragua direkt unterstützt.

NOVEMBER

Kein Kind soll Hunger leiden. Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist es leider vielerorts nicht. Armut macht es Familien unmöglich, sich ausreichend zu ernähren. Zunehmend häufige und heftige Naturkatastrophen zerstören weltweit Ernten und verschärfen die Lage zusätzlich. Dass Ernährung nicht nur lebensnotwendig ist, sondern auch ein entscheidender Teil des Familienlebens und des Zusammenseins ist, bringt ein Video aus dem SOS-Kinderdorf in Maseru, Lesotho zum Ausdruck. Die Zeit des gemeinsamen Kochens und Essens bereichert das Leben von Kindern und Erwachsenen ungemein und schafft unvergessliche Erinnerungen. Unsere Aufgabe ist es, das möglich zu machen und den Hunger endgültig zu stoppen.

Und: Kein Kind soll im Krieg aufwachsen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, haben wir uns als Kinderhilfsorganisation der internationalen Initiative Stomping for Peace angeschlossen, für die Kinder weltweit auf den Boden stampfen. Damit verleihen sie der Forderung Ausdruck, dass jedes Kind das Recht hat, im Frieden aufzuwachsen und von den traumatischen Erfahrungen eines Krieges verschont zu bleiben. Eine Forderung, die anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte und mit Blick auf die zunehmenden Konflikte weltweit gar nicht oft genug wiederholt werden kann.

Über 30

SOS-Organisationen beteiligen sich bereits an der Initiative Stomping for Peace.

DEZEMBER

Herzlichen Dank! Ihre Spende ermöglicht auch in diesem Jahr unsere so wichtige Arbeit für notleidende Kinder und ihre Familien.