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Seit der Gründung am 2. April 1964 bis heute konnte die Kinderhilfsorganisation rund 475 Millionen Franken Spendengelder für ihre Programmarbeit in den Bereichen Familienstärkung, SOS-Kinderdörfer und Nothilfe sammeln.
Die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz gehört zur weltweiten Föderation von SOS-Kinderdorf International, welche in über 135 Ländern tätig ist. Die Schweizer Organisation verfügt über eine eigene Programmabteilung und unterhält SOS-Kinderdörfer und Familienstärkungsprogramme in den fünf Fokusländern Äthiopien, Lesotho, Niger, Nepal und Nicaragua. Finanzielle Unterstützung aus der Schweiz erhalten weitere 107 Länder. Dank der Grosszügigkeit zahlreicher Spender:innen, langjähriger und treuer Partner und dem grossartigen Engagement der Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle konnte die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz in den letzten 60. Jahren weltweit einen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Kindern und Familien in Not leisten. «Der Stiftung ist es ausserdem gelungen, mit agilen Strukturen die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern und die sich daraus bietenden Chancen zu nutzen», sagt Geschäftsführer Alex de Geus.
SOS-Kinderdörfer weltweit
Nach der Gründung des Vereins Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer am 2. April 1964 in Bern erfolgte 1966 die erstmalige Finanzierung eines Hauses im SOS-Kinderdorf Daegu in Südkorea. Allein bis 1989 ermöglichte SOS-Kinderdorf Schweiz mehr als 53 weitere Häuser in SOS-Kinderdörfern rund um die Welt. Ab 1989 nahm dann auch die vollständige Finanzierung und Eröffnung ganzer SOS-Kinderdörfer zu, etwa Ca Mau in Vietnam, Itahari in Nepal oder Tehuacan in Mexiko. Seitdem und bis heute konnte SOS-Kinderdorf Schweiz damit Kindern und Jugendlichen, die ihre Eltern verloren haben oder deren Familien sich nicht um sie kümmern können, zu einem neuen Zuhause und einer echten Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft verhelfen.
Zusammenhalt durch Familienstärkung
In den 1980er-Jahren entstand die Idee der Familienstärkung, um die Vernachlässigung von Kindern und das Auseinanderbrechen von Familien zu verhindern. Seitdem hat sich die Familienstärkung auch in der Programmarbeit von SOS-Kinderdorf Schweiz immer mehr zum Schwerpunkt entwickelt. 2012 startete das erste Familienstärkungsprogramm in einem Fokusland im äthiopischen Harar. Heute unterhält SOS-Kinderdorf Schweiz 17 Familienstärkungsprogramme in fünf Fokusländern. Das Ziel: Familien durch Einkommensförderung, Bildung und massgeschneiderte Unterstützung langfristig zu helfen und vor dem Auseinanderbrechen zu schützen. Gemeindebasierte Initiativen in Zusammenarbeit mit regionalen Behörden verankern die Arbeit nachhaltig und gewährleisten, dass das Wissen an das Umfeld und die nächste Generation weitergegeben wird.
Nothilfe dank Netzwerk
Obwohl SOS-Kinderdorf keine klassische Nothilfe-NGO ist, ermöglichen die jahrelange Verankerung und starke Netzwerke vor Ort, im Fall von Naturkatastrophen und Konflikten schnell und effizient zu helfen. Unter anderem in Nepal, Syrien, Äthiopien und der Ukraine hat SOS-Kinderdorf dank Spenden aus der Schweiz in den vergangenen Jahrzehnten die notleidende Bevölkerung unterstützt. Entscheidend dabei ist, dass die Nothilfe von SOS-Kinderdorf oft in langfristige Wiederaufbau- und Entwicklungsprojekte übergeht. Wenn andere Hilfeteams das Land längst wieder verlassen haben, bleiben die Mitarbeitenden von SOS-Kinderdorf vor Ort.
Digitale Vorreiterrolle
Nachdem der Hauptzweck des Vereins Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer Bern vor 60 Jahren in der Finanzierung und im Unterhalt von SOS-Kinderdörfern lag, hat die heutige Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz in den letzten zehn Jahren eine Transformation zu einer agilen und für die Zukunft bestens gerüsteten Kinderhilfsorganisation durchlaufen. Diese legt den Fokus auf das Wohlergehen der gesamten Familie. Beginnend mit der ersten Internetseite im Jahr 1998 ist SOS-Kinderdorf Schweiz auch bei der Mittelbeschaffung innovativ ausgerichtet. Die Stiftung setzte früh auf Online-Spenden und war im Jahr 2020 die erste grosse Hilfsorganisation in der Schweiz, die Spenden in Form von Kryptowährungen akzeptierte.
Pilotprojekt CAREer in der Schweiz
2023 startete mit CAREer das Pilotprojekt für ein erstes eigenes Programm in der Schweiz. Dabei begleitet und unterstützt SOS-Kinderdorf Schweiz Careleaver:innen und junge Erwachsene mit Unterstützungsbedarf im Übergang in die Arbeitswelt. Das Angebot leistet Hilfe bei beruflichen Veränderungen und bietet die Möglichkeit, Berufswünsche durch konkrete Einblicke in Unternehmen zu schärfen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Schliessung von Angebotslücken und der Begleitung der Teilnehmenden in diesem Prozess. Ziel ist es, Chancengleichheit, Arbeitsfähigkeit und Eigenwirksamkeit von Careleaver:innen und jungen Erwachsenen zu fördern und sie gemeinsam mit Partnern bei weiteren Herausforderungen im Leben zu unterstützen.
Das Pilotprojekt läuft bis Ende 2024 im Kanton Bern, anschliessend wird eine Bilanz gezogen. Für SOS-Kinderdorf Schweiz hat CAREer eine grosse strategische Bedeutung, wie Alex de Geus erklärt: „Mit dem Aufbau eines Schweizer Programms wollen wir jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen den Übergang ins Erwachsenenleben erleichtern und SOS-Kinderdorf Schweiz und unsere Arbeit bekannter machen.“
Jubiläumsaktion
Im Jubiläumsjahr startet SOS-Kinderdorf Schweiz eine Aktion, welche das Zentrum ihrer Arbeit in den Fokus stellt: Kinder und Familien. Grosseltern, Eltern, Onkel und Tanten, Gotten und Göttis, aber auch Schulen, Kindergärten oder Kitas sind eingeladen, mit den Kindern kreativ zu werden und einen Jubiläumsgruss zu gestalten. Pro Einsendung spendet die Firma Aromalife AG 5 Franken an SOS-Kinderdorf Schweiz. Das schönste Bild wird das Titelblatt des Geschäftsberichtes 2024 zieren. In der Jury nimmt unter anderen die neue Botschafterin von SOS-Kinderdorf Schweiz Einsitz: Carmen Lopes Sway, bekannt als Tante Carmen.