Eine Spende als Hochzeitsgeschenk

Während hierzulande Gabel, Messer und Löffel das Essen in unseren Mund befördern, essen äthiopische Familien meist mit den Händen. Sich gegenseitig mit kleinen Happen zu füttern, ist dabei ein Zeichen von Liebe und Respekt. Diese Tradition heisst «Gursha», was sich mit «Bissen» oder «Mundvoll» übersetzen lässt. Wer beim Familienmahl ein «Gursha» ausführen will, nimmt einen recht grossen Happen, hüllt ihn in «Injera», ein weiches Fladenbrot, und gibt dieses in den Mund eines Familienmitglieds. Dieses erwidert anschliessend die Geste. Oft erhalten ältere Menschen oder Gäste das erste «Gursha» als Zeichen des Respekts. Das Ritual dient dazu, die Vertrautheit bei der gemeinsamen Mahlzeit zu stärken.

Die 31-jährige Hailu aus Äthiopien  hat uns dazu eine Geschichte erzählt, welche die unbedarfte Perspektive von Kindern zeigt. Für ihren Vater gehörte es zu jedem Familienmahl, dass er das erste «Gursha» ihrer Mutter gab. Erst als junge Erwachsene lernte Hailu: Zwar praktizieren viele Familien «Gursha», dass das erste «Gursha» als Wertschätzung an die Ehefrau geht, ist aber keineswegs fester Bestandteil des Rituals. Hailu ist heute selbst verheiratet, und — ob Zufall oder Schicksal — ihr Mann teilt die Angewohnheit ihres Vaters.

Indem Sie eine Spendenaktion anlässlich Ihrer eigenen Hochzeit starten, geben Sie diesem wunderbaren Fest zusätzliche Bedeutung und tragen dazu bei, das Leben von Kindern und Familien zu verändern. Machen Sie Ihre Hochzeit zu einem Anlass der Grosszügigkeit und des Mitgefühls, und feiern Sie sie mit Herz und Hand für Kinder in Not!