Girl holding hand infront of face

Weibliche Genitalverstümmelung stoppen

Schätzungen zufolge gibt es weltweit rund 200 Millionen Mädchen und Frauen, die beschnitten wurden. Und trotz neuen Gesetzen, die auch in praktizierenden Ländern gelten, werden immer noch Mädchen vor ihrem 15. Lebensjahr beschnitten. 

Die weibliche Genitalverstümmelung (englisch: Female Genital Mutilation [FGM]) setzt Mädchen und Frauen grundlos extremen körperlichen und psychischen Schmerzen aus. Der Eingriff wird in der Regel an jungen Mädchen durchgeführt. In einigen Kulturen werden Mädchen direkt nach der Geburt beschnitten, in anderen erst in der Pubertät. 

Die meisten Beschneidungen finden immer noch ohne ärztliche Aufsicht zu Hause mit einer Klinge oder einem Rasiermesser statt. Mädchen, Frauen und Männer nennen «soziale Akzeptanz» als Hauptgrund für die Notwendigkeit einer Beschneidung. FGM wird hauptsächlich in Afrika, in Asien und im Mittleren Osten praktiziert, ist aber auch in Europa verbreitet. In einigen Gebieten wird trotz internationalen Bemühungen noch ein Grossteil der Frauen genitalverstümmelt. 

FGM hat für die beschnittenen Mädchen sowohl körperliche als auch seelische Folgen – und zwar ein Leben lang. Da der Eingriff in der Regel ohne Betäubung und mit nicht sterilisierten Schneidewerkzeugen wie Messern, Glasscherben oder Rasierklingen durchgeführt wird, ist die Gefahr einer Infektion gross. Ausserdem müssen die Mädchen während der Prozedur unmenschliche Schmerzen ertragen, und die Wunden bluten stark. Viele fallen dabei in Ohnmacht oder stehen unter einem schweren Schock. Manche sterben danach – zum Beispiel, weil sie verbluten. 

Weitere Folgen: 

  • Übertragung von Krankheiten durch unsaubere Instrumente 

  • Depressionen, Traumata, Angstzustände 

  • Blutvergiftung, Tetanus 

  • Geburtskomplikationen 

Genitalverstümmelung stoppen

Ihre Unterstützung hilft, weibliche Genitalverstümmelung zu stoppen und Geschichten wie die von Selam zu ermöglichen.

Selam: ein mutiges Vorbild 

Selam aus Ostäthiopien wehrte sich gegen ihre geplante Genitalverstümmelung, da sie in der Schule gelernt hatte, dass sie illegal ist. Seitdem engagiert sie sich gegen die grausame Praxis. 

Nicht nur bei den Freundinnen von Selam wirkt die Aufklärung. Seit einem Gespräch mit der Gemeindemitarbeiterin hat auch ihre Mutter eine neue Einstellung zur schädlichen Tradition. Sie hat versprochen, Selam und ihre anderen Töchter nicht beschneiden zu lassen. 

Meinen Freundinnen in der Schule erzähle ich, dass eine Heirat in unserem jungen Alter nicht notwendig und die Genitalbeschneidung verboten ist. Meine Freundinnen und ich haben gesunde Körper und sind mit uns im Reinen. Alles, was wir Mädchen wollen, ist in die Schule zu gehen.

Interview mit Prof. Dr. Kuhn

Lesen Sie das Interview mit Prof. Dr. Kuhn, Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Urogynäkologie, zum Thema weibliche Genitalverstümmelung.

Unsere Erfolge in Zahlen

200 Mio

sind weltweit von der weiblichen Genitalverstümmelung betroffen.

15 k

sind in der Schweiz von Genitalverstümmelung betroffen.

10 Jahre

beträgt das Durchschnittsalter der Mädchen bei der Beschneidung.

Alle 10 sek

wird irgendwo ein Mädchen beschnitten.

An diesen Fakten können wir gemeinsam etwas ändern.